Mal fünf Minütchen auf den Schwanz des Nachbarn starren

Überall in den Medien ist dieser Tage von „Alltags-Sexismus“ die Rede. Seit letzten Freitag der Hashtag #aufschrei auf Twitter auftauchte. Anlass für die Twitter-Kampagne war ein „Stern“-Porträt, in dem die Journalistin Laura Himmelreich darüber berichtete, wie sie vor einem Jahr vom derzeitigen FDP-Spitzenkandidaten Rainer Brüderle sexuell belästigt wurde. Konkret hatte der zu ihr nämlich gesagt, dass ihre Brüste ein Dirndl schön ausfüllen würden und ihre Hand getätschelt. Ich finde das ekelhaft. ICH WILL VON SOLCHEN LEUTEN NICHT REGIERT WERDEN! Anders als einige Personen, mit denen ich auf facebook befreundet bin, sind solche alltäglichen Belästigungen für mich keine Lappalien. Solch ein Verhalten sagt in meinen Augen viel über die Mentalität, die Rollenvorstellungen und die Haltung des Betreffenden aus. GENAUSO WENIG WILL ICH FÜR SOLCHE LEUTE ARBEITEN!

Für mich ist es momentan ein Tabubruch in Deutschland, dass gestandene deutsche Politiker sich plötzlich öffentlich rechtfertigen müssen für sexistisches Verhalten, mit dem sie seit Jahrzehnten ungestraft junge Damen in ihrem Umkreis anekeln. Es kotzt mich an, dann auch noch hören zu müssen, dass man als Frau ein Problemchen hätte, wenn man mit solchen Belästigungen nicht adäquat umzugehen weiß oder womöglich auch noch selbst dran Schuld hätte! Ich bin nun wirklich nie der Typ gewesen, der besonders tiefe Ausschnitte oder Miniröcke getragen hätte und durfte trotzdem schon Sprüche über meine Brüste am Arbeitsplatz hören. Das wäre dann in etwa so wie wenn ich einem Mitarbeiter, nachdem ich ihm fünf Minuten auf seinen Hosenstall gestarrt habe, so neben der Arbeit sagen würde, dass er doch mal eine engere Hose tragen solle, damit sich sein Schwanz besser abzeichnen würde. Kann ja möglich sein, dass der ein oder andere Typ sowas wirklich schon mal am Arbeitsplatz gehört hat. Aber wie der Hashtag #aufschrei zeigt, Frauen hören solche Sprüche nun mal viel häufiger!