Die Burjaten sind eine mongolische Ethnie und zusammen mit anderen kleineren indigenen Völkern sind sie die „Ureinwohner“ Sibirien. Während die Burjaten westlich des Baikalsees weitgehend russifiziert wurden und weder ihre Sprache (Burjatisch) noch ihre Religion (Buddhismus) weiterführten, leben die Burjaten östlich des Baikalsees teilweise noch heute in Jurten, sprechen Burjatisch und sind Buddhisten. Von burjatischen Studenten wurde mir erzählt, dass die „Westburjaten“ die „Ostburjaten“ für rückständisch und hinterweltlerisch halten. Gleichzeitig werden die „Westburjaten“ von den „Ostburjaten“ nicht mehr als ihresgleichen, also als richtige Burjaten, anerkannt. Hier kommt es oft zu ernsten Auseinandersetzungen.
Der wichtigste Feiertag für richtige Burjaten ist „Сагаалган“, der Beginn des Frühlings und der Beginn des Neuen Jahres. Nach dem mongolischen Mond-Sonnen-Kalender fällt er dieses Jahr auf den 11. Februar. Das Wort Sagaan (mong.) bedeutet „weiß“, die Wochen nach Сагаалган werden auch als weißer Monat bezeichnet. Zu dieser Zeit werden Speisen aus Milchprodukten zubereitet und häufig weiße Kleidung getragen. Сагаалган ist ein Symbol für das Erwachen der Natur und des Menschen, aber auch für Offenheit und Erwartung des Neuen.
Im Gut Sukachewa kann man derzeit eine Ausstellung burjatischer Künstler zum Сагаалган-Fest besichtigen.
Fotos: Stephanie Drömer