Nach der Geburt eines Kindes mit Behinderung heißt es ja immer wieder, dass man sich andere Mütter suchen soll, die auch ein behindertes Kind haben. Dass ich jedoch mit vielen Eltern von behinderten Kindern absolut keine Identifikationsmomente habe, merkte ich schnell und darüber habe ich ja auch hier im Blog schon öfter mal geschrieben.
Erst jetzt lerne ich nach und nach im Web (und in real life!) Mütter kennen, die ich absolut mag und die ich vermutlich ohne unser Kind niemals kennen gelernt hätte und mit denen ich durchaus etwas teile, das ich noch nicht in Worte fassen kann. Wie z.B. Kerrin, die gestern genau das aussprach und auch das Gefühl äußerte, dass es jetzt eine andere Generation von Eltern gibt, die die Geburt ihres behinderten Kindes nicht mehr als DAS traumatische Ereignis erlebt haben, an dem sie bis zu ihrem Lebensende zu knabbern haben. Sondern Eltern, die heute damit entspannter und selbstbewusster umgehen können, die die Behinderung viel offener thematisieren können und deshalb eine ganz andere Energie und Kraft entwickeln, sich für die Rechte auf bedingungslose Teilhabe ihrer Kinder einzusetzen als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Das wäre eine große Chance für die Inklusion. Diese Worte haben mich total motiviert. Es gibt sie doch. Die Eltern behinderter Kinder, die cool sind und die Spaß machen. Und mit denen man zusammen ins Rathaus marschieren will. Hach. Seufz. Schön.